Seit nun 110 Jahren produziert framsohn Frottierware im malerischen Waldviertel. Seit 2011 führt Philipp Schulner das traditionsreiche Unternehmen in vierter Generation und legt nach wie vor höchsten Wert auf die nachhaltige Produktion von hochwertigen Hand- und Badetüchern, Badematten&Co. Im Gespräch erzählt der Geschäftsführer über die traditionellen Werte des Familienunternehmens und die Bedeutsamkeit nachhaltiger und umweltschonender Produktion seiner Ware, vom Faden bis zum fertigen Handtuch.
Herr Schulner, Sie führen framsohn frottier nun schon in vierter Generation. Was bedeuted die traditionsreiche Geschichte des Unternehmens für Sie?
Meine Familie hat über die letzen 110 Jahre framsohn zu einem der innovativsten Frottierweber Europas aufgebaut. Teil einer so langen Tradition zu sein mit der ich auch aufgewachsen bin, ist etwas sehr bereicherndes. Schon in meiner Jugend hat mich das Handwerk rund um die Herstellung von Handtüchern interessiert. So war es für mich eine Freude das Unternehmen vor 7 Jahren von meiner Mutter zu übernehmen. Sie hat mir das jahrelang gesammelte Wissen stets weitergegeben und steht mir auch heute noch mit Leidenschaft beratend zur Seite. Besonders stolz bin ich darauf, dass sich trotz all der Jahre, unsere gesamte Produktion immer noch unter einem Dach befindet, und nicht wie bei vielen anderen Betrieben über die Jahre ausgelagert wurde.
Bild links: Die Heimweberei von framsohn frottier im Jahr 1925.
Bild rechts: Auch nach 110 Jahren findet die gesamte Produktion von framsohn unter einem Dach statt.
Wie schaffen Sie es als führendes Unternehmen in der Branche am Ball der Zeit zu bleiben und sich weiterzuentwickeln?
Innovation und Qualität bilden seit jeher einen essenziellen Bestandteil des Selbstverständnisses von framsohn. Wir konzentrieren uns vor allem auf die Weiterentwicklung der Garne und Prozesse. Durch unsere Produktentwicklungen im Haus haben wir es beispielsweise geschafft ein Handtuch zu entwickeln, welches anhand einer Mischung aus Baumwollfaser und der MicroModal®-Faser aus Buchenholz gewoben wird. Diese einzigartige Kombination sorgt bei der Quattro Kollektion für hohe Weichheit, bei gleichzeitig hohem Volumen. Trotz der raschen Technologie- und Materialentwicklungen unserer Zeit steht für uns immer die energie- und ressourcenschonende Herstellung unserer Produkte im Vordergrund.
Bild links: Die MicroModal®-Faser wird aus österreichischem Buchenholz gewonnen.
Bild rechts: Die Dusch- und Handtücher der Quattro Kollektion bleiben dauerhaft weich, ohne den Zusatz von Weichmachern.
Welche Fasern werden in den Hand- und Badetüchern von framsohn verarbeitet?
Wir verwerten im Jahr zwischen 400 und 450 Tonnen Garn, unterschiedlicher Arten. Überwiegend ist dies Baumwolle, jedoch setzen wir im Vergleich zu anderen Mitbewerbern überdurchschnittlich viele innovative Mehrwertfasern ein, wie die zuvor erwähnte Modalfaser. Bei Modal handelt es sich um eine in Österreich hergestellte Faser, die den nachwachsenden Rohstoff Buchenholz aus Europa als Rohstoff hat. Durch den Einsatz von botanischen Fasern wie dieser, bleibt die natürliche Weichheit auch dauerhaft über viele Waschzyklen bestehen. Unsere Handtücher sind somit im wahrsten Sinne des Wortes Natur die berührt.
Bild links: Nur Garne höchster Qualität werden für die Produktion von framsohn Handtücher verwendet.
Bild rechts: Der Familienbetrieb legt besonderen Wert auf die Verbundenheit mit der Natur und den Menschen.
Wie gewährleisten Sie die hochwertige und nachhaltige Qualität ihrer Produkte?
Uns ist es besonders wichtig, unsere Produkte auf natürliche Art weich zu machen. Grundlage dafür ist das einzigartig weiche Wasser am Standort Heidenreichstein, welches nur vier Grad Härte aufweist. Diese Wasserqualität ermöglicht uns eine weitgehend mechanische Wasseraufbereitung und den Einsatz von deutlich weniger Chemie in unseren Färbeprozessen. Unsere Frottierwaren werden schonender gefärbt, dadurch bleibt die natürliche Weichheit der Fasern erhalten. Bei der Auswahl und Dosierung unserer Farbstoffe achten wir bereits auf eine gute Abbaubarkeit. Dies hat nicht nur ökologische Gründe, sondern spart auch Geld bei der nachgelagerten Abwasserreinigung.
Die hervorragende Wasserqualität des Waldviertels spielt für die natürliche Weichheit der Handtücher eine besondere Rolle.
Was passiert mit dem Wasser nach dem Färbeprozess?
Nach dem Färben werden unsere Abwässer zunächst neutralisiert und in unserer biologischen Kläranlage gereinigt. Diese wurde in den letzten Jahren sukzessive verbessert und wir können dadurch mit sehr guten Abwasserwerten aufwarten. Der übrig bleibende Feststoff bei der Abwasserfilterung, der sogenannte Klärschlamm, ist kompostierbar. Nach der Reinigung der Abwässer, werden diese in die öffentliche Kläranlage eingeleitet und dort mit den kommunalen Abwässern endgereinigt.
Eine abschließende Frage: Was ist ihr persönliches Lieblingsprodukt?
Das ist unsere Organic Touch Kollektion. Das Besondere an dieser Serie ist, dass sie aus hochwertiger Bio-Baumwolle besteht und vom Anbau bis zum fertigen Tuch in nachhaltigen Produktionsschritten hergestellt wird. Die Handtücher wurden mit dem Global Organic Textile Standard (GOTS) zertifiziert, worauf wir sehr stolz sind. Durch diesen Standard garantieren wir die kontrollierte biologische Landwirtschaft und den völligen Verzicht auf gentechnische Manipulation sowie synthetische Pestizide und Kunstdünger. Die Organic Touch Kollektion ist somit ein wohlfühlendes Naturereignis auf der Haut.