In der kalten Jahreszeit ist er unser stetiger Begleiter und schon lange nicht mehr nur in Wellnessoasen zu sehen. Morgens sitzen wir damit am Frühstückstisch um nicht zu frieren, abends kuscheln wir uns vor dem Fernseher in ihn – Die Rede ist vom Bademantel. Dem oft unterschätzten Wegbegleiter geht eine lange Geschichte voraus. Schon früh bemerkten die Menschen die Vorteile die der Bademantel mit sich bringt. Er wärmt auf der einen Seite und ist gleichzeitig ein legeres Bekleidungsstück, welches gerade bei einem erholsamen Aufenthalt dienlich sein kann. Nicht ohne Grund gilt der Bademantel in Hotels als bevorzugtes „Mitnahmeobjekt“ der Gäste.
Der Bademantel als Sichtschutz
Erstmals wurde ein Bademantel im 16. Jahrhundert für die Männerwelt wichtig. Dies lässt sich aus literarischen Texten von Alfred Martin ableiten. Er schrieb 1906 das Buch „Deutsches Badewesen in vergangenen Tagen“, in dem zitiert er unter anderem aus dem mittelalterlichen Epos Ruodlieb: Hier legt sich der Held im Bademantel aufs Bett, „bis er trocken war und die Hitze sich in ihm verminderte“. Bereits damals setzten einzelne Badeordnungen voraus, dass Männer nur bedeckt ins Wasser gehen durften. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Bademantel dann auch in der Frauenwelt beliebt, sie trugen eine Art des Bademantels am Strand auf dem Weg zum Meer. Dieser fungierte vor allem als Sichtschutz. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Mäntel aus Biber, Flanell und auch bereits frottierähnlichem Stoff gefertigt.
Vom Statussymbol zum kuscheligen Wegbegleiter
Bald erkannte man jedoch, dass ein Mantel mehr kann als einfach nur den Körper beim Baden zu bedecken. So wurden aufwendig gefertigte Morgenmäntel modern. Diese waren sehr teuer und dadurch nur in elitären Kreisen etabliert. Wohlhabenden Menschen empfingen sogar ihre Gäste in dieser Kleidung, da die aus Seidenstoff gefertigte Robe als Statussymbol galt. Der Mantel diente damals ausschließlich der Repräsentation von Geld und Macht. Die Hersteller orientierten sich, bei der Verzierung und Stoffauswahl, am asiatischen Stil. Vor allem bei den prunkvoll gestalteten Damenmäntel fand der ferne Osten starken Einfluss. Heute ist der Besitz eines Bade- oder Morgenmantels keine Besonderheit mehr und fixer Bestandteil jeder Garderobe. Mittlerweile werden die Bademäntel aus verschiedenster Materialien und Garnen produziert: Mit nachhaltiger Bio-Baumwolle, klassischem Baumwollfrottier, leichtem Waffelpiqué, modernem Hamamstoff und viel mehr.
Der Bademantel als Zeichen von Entspannung und Wohlbefinden
In unserer schnelllebigen Zeit sehnen wir uns nach einem Ausgleich, der uns dem Alltag entfliehen lässt. Volle Entspannung finden wir meist in Ruhe und warmer Atmosphäre. Der Bademantel umhüllt den gesamten Körper, hält ihn warm und trocken und lädt dazu ein sich einfach einmal fallen zu lassen. Unabhängig in welcher Situation: Am Morgen wenn wir die Zeitung holen, während eines gemütlichen Sonntags-Brunch im Rahmen der Familie oder nach einem Saunaaufguss im Spa. Vor allem Kinder lieben das Gefühl in einem kuscheligen Bademantel. Dieser sollte immer eine Kapuze haben, nur so werden die Kleinen rund um warm gehalten. So ist der Bademantel in allen Generationen ein vielseitiger Begleiter im Alltag, der einem immer wieder die innere Ruhe und Entspannung finden lässt.